Von kanadischen Züchterkollegen haben wir von dieser neuen Methode zum Absetzen erfahren
und möchten unsere Erfahrungen gerne mit Euch teilen:
Wir kennen es alle, irgendwann ist er da - der Tag des Absetzens mit all seinen Problemen:
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Extremer Stress für Kälber, Mütter und auch für uns und bei entsprechender Lage in einer Siedlung auch noch für die
lieben Nachbarn.
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3 Tage Gebrüll; sowohl von Müttern als auch Kälbern.
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Verminderte Futteraufnahme für rund eine Woche, daher auch ein Knick bei den Tageszunahmen.
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Extreme Unruhe besonders bei den Absetzern aber auch bei den Kühen; sie machen kaum Ruhepausen, laufen ständig
aufgeregt auf und ab, brüllen hysterisch, manche sind vor Aufregung richtig nassgeschwitzt, sogar Krankheiten der Atemwege oder Durchfall treten durch diesen extremen Stress immer wieder
mal auf.
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Nicht zu unterschätzen ist oft schon die Herausforderung, die räumliche Trennung der Tiere zu schaffen und dann auch
aufrecht zu halten: Gitter werden übersprungen, Fressgitter überwunden und wehe ein Türl ist nicht fest verriegelt oder zu schwach ausgeführt, an eine Trennung auf der Weide nur mit
Elektrozaun ist meist gar nicht zu denken. …
Warum ist das so?
Es ist von Natur aus ganz normal, dass der Milchfluss der Mutterkuh irgendwann nachlässt und später völlig versiegt.
Was von der Natur allerdings nicht vorgesehen ist, ist die gleichzeitige plötzliche räumliche Trennung von Mutter und Kalb. Diese Kombination
verursacht den enormen, oben beschriebenen Stress der Tiere.
Die Lösung:
Praktiker und Wissenschaftler in Kanada haben folgendes herausgefunden: Wenn es gelingt den Milchentzug und die räumliche Trennung von
Mutter und Kalb, zeitlich gestaffelt durchzuführen und nicht zur gleichen Zeit, so fällt beiden diese Trennung viel leichter.
Wie funktioniert das:
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Phase 1: Zuerst bringt man die „QuietWeans“ in der Nase der Kälber an. Dies kann zum Beispiel in Kombination
mit einem Wiegedurchgang, der beim Absetzen ohnehin sehr sinnvoll wäre, stressfrei im Fangstand erfolgen. Noch weniger Aufwand ist es, wenn man für diese Tiere ein Selbstfangfressgitter
hat. Die Kälber bleiben danach weiter bei ihren Müttern; lediglich das weitere Saugen am Euter der Mütter wird den Kälbern durch die „QuietWean“ Saugentwöhner
unmöglich gemacht. Die Nasenplatten behindern allerdings nicht das Wassertrinken, das Weiden oder Fressen im Stall. Die Milchproduktion der Mutter stellt sich dadurch langsam ein. Jede
übrige Art von Sozialkontakt zwischen Mutter und Kalb ist weiterhin ungehindert möglich.
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Phase 2: Nach 4 bis 7 Tagen werden die Kälber von den Müttern getrennt und die „QuietWeans“ werden wieder
entfernt (ev. im Selbstfangfressgitter). Das ganze allerdings nun ohne den gewohnten Aufruhr. Die „QuietWeans“ können natürlich nach entsprechender Reinigung endlos
wiederverwendet werden.
Unsere Erfahrungen:
Wir sind schlichtweg begeistert: Wir haben die erste Partie im Herbst sofort nach dem Absetzen wieder auf die Weide gelassen: Kein Gebrüll,
keine Unruhe und kein Ignorieren des Elektrozaunes. Im Winter nun haben wir eine Partie im Stall abgesetzt und dabei bei einem Zwillingspaar eine Schwester nicht mit „QuietWean“ abgesetzt und
diese farblich markiert. Nach dem Absetzen waren alle Absetzer völlig ruhig, nur die eine Jungkalbin war unruhig wie früher üblich, brüllte ständig, ging nicht zum Futter und legte sich nicht
gerne nieder. Manche Mütter kontrollieren hin und wieder, ob ihr Kalb eh noch in der Nähe ist, indem sie kurz einmal locken. Aber kein Vergleich mit dem hysterischen Gebrüll von früher. Auch die
Ruhe und „Ausbruchsneigung“ in der Zeit nach dem Absetzen haben sich wesentlich verbessert.
Wichtiger Hinweis:
Die QuietWeans sind ausschließlich entwickelt für den oben beschriebenen Entwöhnungsprozess von Mutterkuhkälbern deren
Saugtrieb ausreichend gestillt wurde. QuietWeans funktionieren dementsprechend nicht oder nur unzureichend in folgenden Fällen:
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Bei Entwöhnung von zu jungen Kälbern, etwa mit 3 bis 4 Monaten, deren Saugtrieb noch sehr groß ist und deren Nase
eventuell zu klein ist.
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Bei bereits abgesetzten Kälbern, die zu früh wieder mit milchgebenden Kühen gruppiert wurden und wieder zu saugen bzw.
stehlen begonnen haben.
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Bei erwachsenen Tieren, die andere Tiere besaugen oder sich sogar selbst ansaugen. Als dauerhafter Ersatz einer
räumlichen Trennung von Kuh und Absetzer.
Eine räumliche Trennung der Kälber von den Kühen nach dem Absetzen ist unumgänglich und ist, besonders bei Kühen, die auch fremde Kälber trinken lassen, die einzige
Möglichkeit einem späteren Besaugen der Tiere untereinander vorzubeugen. Sehr oft lässt sich diese Trennung am Betrieb durch einfachste Maßnahmen realisieren. Ein zusätzlicher
Tränker und ein, zwei Gitter oder die Konzentration der Abkalbungen bieten hier oft schon ausreichend Möglichkeiten.
Unser Angebot:
Die Mutterkuhhalter haben es momentan nicht leicht. Wir müssen zusammenhalten und unsere Erfahrungen teilen. Auch für das Image der
Mutterkuhhalter ist es von Vorteil, wenn nicht mehrmals im Jahr unsere Tiere jeweils drei Tage lang hysterisch brüllen. Wir haben daher einige „QuietWeans“ importiert.
Gegen € 5,-/Stück + 6,- für Porto und Verpackung senden wir Euch gerne welche zu. Rechnung liegt bei.
Wer diese testen möchte, kann sich gerne mit uns in Verbindung setzen.